My Fair Materials · 10 Fakten

Was du über Bio Baumwolle wissen solltest

Pestizide, Düngung, Gentechnik, enormer Wasserverbrauch, Ausbeutung: alles Probleme im Anbau von Baumwolle. Hier sind 10 Fakten rund um Baumwolle, die zeigen, warum du bei Kleidung auf Bio-Baumwolle achten solltest.

Baumwollfasern sind einer der wichtigsten Rohstoffe für Textilien aller Art. Als Naturfasern sind sie im Prinzip nachhaltiger als synthetische Fasern, denn Baumwolle ist ein nachwachsender Rohstoff und biologisch abbaubar. Doch die Baumwollproduktion und -verarbeitung hat oft massive Auswirkungen auf die Umwelt und die am Produktionsprozess beteiligten Menschen.

Auch wenn sie nicht alle Probleme lösen kann: Bio-Baumwolle ist in vielerlei Hinsicht besser als konventionelle. Hier sind 10 Fakten über (Bio)-Baumwolle, die jeder kennen sollte.

1. Die Textilindustrie ist ein schmutziges Geschäft

Die Textilindustrie hat einen riesigen Einfluss auf Umwelt und Klima: Verschiedenen Studien zufolge gehört sie zu den größten Umweltverschmutzern und verursacht enorme CO2-Emissionen. So könnte die gesamte Textilindustrie für rund 20 Prozent der globalen Wasserverschmutzung und 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sein.

Das bedeutet: Die Zahlen gelten für die Textilindustrie als Ganzes – die Baumwollindustrie ist nur ein Teil davon. Dennoch zeigen sie: Eine Umstellung auf nachhaltigere Produktionsweisen und Materialien würde Umwelt und Klima massiv entlasten. Bio-Baumwolle kann dazu beitragen. Ob die Umstellung aber für die Textilhersteller attraktiv wird, liegt auch an deinen Konsumentscheidungen – zum Beispiel für Bio-Textilien.

2. Baumwolle steckt in der Hälfte aller Textilien

Laut WWF besteht etwa die Hälfte aller Textilien weltweit aus Baumwolle. In der EU macht diese Naturfaser 43 Prozent aller Textilfasern für Kleidung aus (PDF). Das bedeutet: Eine Umstellung auf die ökologischeren Methoden der Produktion von Bio-Baumwolle könnte angesichts der schieren Menge der weltweit produzierten und verarbeiteten Naturfasern enorm viel bewirken.

3. Baumwolle wächst in Schwellen- und Entwicklungsländern

Weltweit wird Baumwolle derzeit in mindestens 50 Ländern kommerziell produziert – aber nur in 19 Ländern wächst Biobaumwolle (Stand 2017). Die weltweit größten Produzenten sind Indien, China, die USA, Brasilien und Pakistan. Europa bezieht viel Baumwolle aus der Türkei. Die Faser wächst aber beispielsweise auch in Usbekistan, Turkmenistan, Argentinien und mehreren Ländern Westafrikas.

In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern ist Baumwolle ein extrem wichtiges Wirtschaftsgut. Millionen von Menschen sind direkt oder indirekt von der Baumwollindustrie abhängig. Das bedeutet: Wie nachhaltig die Pflanze angebaut wird, ob vorzugsweise Bio-Baumwolle produziert wird, welche Preise und Löhne in der Branche gezahlt werden – all das hat unmittelbare Auswirkungen auf das Leben extrem vieler Menschen in den Anbauländern, im Positiven wie im Negativen. Bio-Baumwolle wird zum Beispiel in Bio-Jeans eingesetzt. (Foto: Utopia.de/AW)